Neues Gesetz zur Einbürgerung
Der Bundestag hat das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts beschlossen. Damit wird es künftig grundsätzlich möglich, mehr als einen Pass zu haben und sich unter bestimmten Voraussetzungen früher als bisher einbürgern zu lassen.
Die Bundesregierung setzt damit ein zentrales Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um. Wer künftig in Deutschland eingebürgert werden möchte, kann das grundsätzlich bereits nach fünf Jahren statt wie bisher nach acht Jahren tun, wenn er oder sie weitere Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört, dass die Person in der Regel ausreichend Deutsch sprechen und schreiben kann, ein Einkommen hat, das den eigenen Lebensunterhalt sichert und sich zu unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung bekennt.
Anlässlich der zweiten und dritten Beratung des Deutschen Bundestages sprach Staatsministerin Reem Alabali-Radovan von einem wichtigen Signal für alle Menschen mit Einwanderungsgeschichte:
„Zugehörigkeit und Heimat gehen auch im Plural. Damit erkennen wir endlich die Lebensrealität von Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte an. Eine doppelte Staatsangehörigkeit zu haben ist im Jahr 2024 das Normalste der Welt und längst Realität in vielen Ländern.“
Heute beschließen wir die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts. Darauf haben so viele Menschen schon so lange gewartet! Wir erkennen endlich die Lebensrealitäten von Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte an: Zugehörigkeit und Heimat – das geht auch im Plural.
Wir schaffen für alle die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft. Zwei Pässe: Das ist im Jahr 2024 das Normalste der Welt und längst Realität in vielen Ländern. Wer seit 5 Jahren hier lebt und gut Deutsch spricht, wer den eigenen Lebensunterhalt sichern kann, wer sich zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennt und Deutscher werden will, soll auch Deutscher werden können. Wer sich für unser Land einbringt, bekommt auch etwas zurück. Das ist ein wichtiges Zeichen: Wir rücken Volk und Bevölkerung näher zusammen. Denn wer fester Teil unserer Gesellschaft ist, soll wählen und auch gewählt werden können. Ich danke Nancy Faeser für ihr konsequentes Dranbleiben: Mit der Reform vollenden wir endlich das, was wir vor 25 Jahren begonnen haben; was all die Jahre hart umkämpft und umstritten war. Jetzt wird es Gesetz!
Deutschland war schon immer ein Einwanderungsland. Und wir sorgen nun dafür, dass Deutschland ein zukunftsfähiges Einwanderungsland ist: mit Gesetzen, die Chancengerechtigkeit und Teilhabe für alle ermöglichen; mit einem Mindset, das nicht in WIR und DIE einteilt, sondern sich zu Vielfalt und Offenheit bekennt. Spätestens seit letzter Woche ist wirklich jedem und jeder klar geworden, dass es Kräfte gibt – auch in diesem Parlament –, die dieses Deutschland abschaffen wollen. Sie wollen Menschen einfach aussortieren. Und zwar auf Grundlage einer völkischen, rassistischen Ideologie.
Eine Villa vor den Toren Berlins, konspirative Zusammenkunft, Pläne für die Deportation von Millionen Menschen, dazu ein paar Häppchen. Das war 1942, die Wannsee-Konferenz zur Verschleppung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas. Sie jährt sich morgen, zum 82. Mal. Und im November 2023 trafen sich faschistische Fanatiker im Landhaus Adlon, nur fünf Kilometer vom Ort der Wannsee-Konferenz, mit einer Geisteshaltung, die daran anknüpft.
Sicher ist: Deutschland 2024 ist nicht Weimar 1933. Aber damit sich die Geschichte nicht wiederholt, müssen wir aus der Geschichte die richtigen Lehren ziehen. Ja, wir haben ein starkes Grundgesetz, starke Institutionen, eine starke Zivilgesellschaft. Aber es gibt keine Ewigkeitsgarantie, alles muss entschlossen verteidigt werden. Wir müssen verdammt nochmal aufpassen, dass aus dem stetigen Zündeln kein Feuer wird.
Ich bin heute auch wütend: dass es soweit gekommen ist, dass jahrzehntelang weggeschaut wurde, dass Menschen wie Sie [in der Fraktion rechts außen] uns das Deutschsein absprechen wollen. Sie sind die Alternative für Hass!
Es sind Rechtsextreme im alten und neuen Gewand, die es nicht ertragen können, dass wir eine vielfältige Gesellschaft sind; in der allen die gleichen Chancen und Rechte zustehen; in der Herkunft kein Schicksal sein darf. Nur die gemeinsame Zukunft zählt. Viele mit familiärer Einwanderungsgeschichte haben aber gerade Angst um ihre Zukunft. Ihr Sicherheitsgefühl ist im Mark erschüttert.
Das Reden von gepackten Koffern ist für sie real.
Die Mehrheit muss jetzt laut sein. So wie die vielen Zehntausenden, die in diesen Tagen auf die Straßen gehen! Wir Demokrat*innen müssen zusammen klar und deutlich sagen: Die Brandmauer steht. Wir wehren den Anfängen. Und ich füge persönlich hinzu: Wir 20 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte, wir bleiben. Das ist unser aller Land! Und wir lassen es uns nicht wegnehmen. “Nie wieder“ ist kein Lippenbekenntnis, „Nie wieder“ ist jetzt!
Today we adopt the reformed nationality law. So many people have waited so long for this to happen!
We are finally recognising something that millions of people with a history of immigration know to be true: you can have more than one home and more than one place where you belong. That is why dual nationality will in future be an option for everyone. Having two passports is, in 2024, the most normal thing in the world. It is something that has long been a given in many other countries.
Anyone who has lived here for five years, who speaks good German, who has a sufficient income, who subscribes to our values and who wants to become a German, should be able to become a German. Anyone who is committed to our country gets something in return. This sends an important message. We are closing the gap between “the people” and the inhabitants of our country. This is because anyone who lives here as an integral part of our society must also be able to vote and stand for election. I would like to thank Interior Minister Faeser for her perseverance. With these reforms, we are bringing to a conclusion something that we started 25 years ago, something that was controversial, that was the subject of tough battles all those years. And now it is becoming law!
Germany has always been a country of immigration. And now we, the Federal Government, are making sure that Germany is a country of immigration that is fit for the future. With laws that ensure equal opportunities and participation by all. With a mindset that does not divide people into “them” and “us”, but which embraces diversity and openness.
Since last week at the very latest it really must have been clear to each and every one of us that there are forces at work – even here in our Parliament – that want to destroy this Germany. They want to simply weed out certain people. On the basis of a “völkisch”, ethnocentric, racist ideology. A villa just outside Berlin, a conspirative meeting, plans to deport millions of people, a few canapés on the side. That was in 1942. That was the Wannsee Conference, at which the abduction and murder of the Jewish population of Europe were planned.
Tomorrow, exactly 82 years will have passed since that conference took place.
In November 2023, fascist fanatics met in the Landhaus Adlon, only five kilometres away from where the Wannsee Conference was held, with a mindset that has much in common with the attitudes in evidence on that occasion.
Of course, Germany in 2024 is not Weimar in 1933. But if we are to ensure that history does not repeat itself, we must learn the right lessons from the past.
It is true that we have a strong Basic Law, strong institutions, a strong civil society. But there is no guarantee that these will last forever. We need to defend them resolutely. We have to make damned sure that this constant playing with fire doesn’t spark a conflagration.
I am angry, as well, today. Angry that things have come so far, that a blind eye was turned for decades, that you from the right-wing party keep on trying to say we are not German. You are the “Alternative for Hate”! It is right-wing extremists in old and new guise who cannot bear the idea that we are a diverse society in which everybody has the same rights, in which your origins should not determine your fate. Only our shared future counts. But many people with a family history of immigration are now scared about what the future holds. Their sense of security has been shaken to the core. For them, talk of living with packed suitcases at the ready is a reality. The majority must now speak up loudly. Just like the many tens of thousands who have taken to the streets in recent days. That gives us courage! We democrats must stand together and spell out loud and clear that the firewall is in place. We will extinguish any sparks before they can take hold. And I personally want to add this: We – that is over 20 million people with a family history of immigration – are staying. This is our country! And we won’t let anybody take it away from us. “Never again” is not an empty phrase. “Never again“ is now!
Bugün tarihi bir gün! Bugün Vatandaşlık hukuku reformuna karar veriyoruz. Bunu çok fazla insan çok uzun zaman bekledi! Göçmen kökenli milyonlarca insanın yaşamlarının gerçekliğini kabul ediyoruz: Aidiyet ve vatan çoğul halinde de kullanılabilir. Bu nedenle herkes çifte vatandaş olma hakkına sahip olacak.
İki pasaport: Bu, 2024 yılında dünyadaki en normal şey ve birçok ülkede çoktan bir gerçek. Beş yıldır burada yaşayan, iyi Almanca konuşan, yeterli gelire sahip olan, değerlerimize inanan ve Alman vatandaşı olmak isteyen herkes Alman vatandaşı olabilmelidir. Ülkemize katkıda bulunanlar bunun karşılığını da alır. Bu önemli bir mesajdır: Toplumu ve halkı birbirine yaklaştırıyoruz. Çünkü toplumumuzun ayrılmaz bir parçası olanlar seçme ve seçilme hakkına da sahip olmalıdır.
Bakan Faeser’e tutarlı ısrarları için teşekkür ederim: Bu reformla, 25 yıl önce başladığımız ve bunca yıldır zorlu mücadele ve tartışmalarla geçen işi tamamlıyoruz. Şimdi yasalaşacak! Almanya her zaman bir göç ülkesiydi.
Federal hükümet olarak Almanya’nın sürdürülebilir bir göç ülkesi olmasını temin ediyoruz. Herkes için fırsat eşitliği ve katılım imkânı sağlayan yasalarla.
„Biz“ ve „Onlar“ diye ayırmayan, bilakis çeşitlilik ve açıklığa inanan bir zihniyetle.
En geç geçen haftadan beri gerçekten herkes- parlamentomuz dahi - bu Almanya'yı ortadan kaldırmak isteyen güçler olduğunu anladı. Onlar insanları ayırmak istiyorlar. Ve bunu etnik ve ırkçı bir ideoloji temelinde yapmak istiyorlar.
Berlin'in dışında bir villada, komplocu bir toplantı, aperitif kanepeler eşliğinde milyonlarca insanın deportasyonu için planlar yapıldı. Yıl 1942 ydi. Bu, Avrupa'daki Yahudi nüfusunun deportasyonu ve öldürülmesi konulu Wannsee Konferansıydı. Yarın 82. yıldönümü. Ve Kasım 2023'te faşist fanatikler, Wannsee Konferansı'nın yapıldığı yerden sadece 5 kilometre uzaklıktaki Adlon konağında, bunu devam ettiren bir zihniyetle bir araya geldi. Şüpheniz olmasın; 2024’deki Almanya 1933’deki Weimar değildir. Ancak, tarihin tekerrür etmemesi için doğru dersleri çıkartmamız gerekiyor. Evet, güçlü bir anayasamız, güçlü kurumlarımız, güçlü bir sivil toplumumuz var. Ancak, bunun ebediyete kadar süreceğine dair bir teminat yok. Her şeyi kararlıkla savunmalıyız. Sürekli yaratılan kıvılcımın alevlere dönmemesi için çok dikkat etmeliyiz. Bugün öfkeliyim de.
İşin bu noktaya gelmesi, onlarca yıldır bunun görmezden gelinmesi - Siz sağcı partililerin kimin Alman olduğuna sürekli karar vermeye çalışması. Onlar nefret için bir alternatiftir. Eski ve yeni kılıklara bürünmüş aşırı sağcılar, herkesin aynı haklara sahip olduğu, insanın kökeninin bir kader olmaması gerektiği, çeşitliliğe sahip bir toplum olduğumuz gerçeğine tahammül edemiyor. Yalnızca ortak geleceğimiz önemli. Ancak ailesinde göçmenlik geçmişi olan pek çok kişi şu anda geleceklerinden endişe duyuyor.
Güvenlik duyguları temelinden sarsıldı. Onlar için gerçek, hazırlanmış bavulların üzerinde oturmaktan bahsetmektir. Şimdi çoğunluk sesini yükseltmeli. Tıpkı bu günlerde bunu yaparak sokağa çıkan on binlerce insan gibi. Bu, bize cesaret veriyor. Biz demokratlar hep birlikte açık ve net bir şekilde şunu söylemeliyiz: Yangından koruyan güvenlik duvarı ayakta. Tehlikeli gelişmeleri baştan durdurmalıyız. Kişisel bir dipnot: ailesi göçmen kökenli 20 milyonu aşkın insan, biz kalıyoruz! Bu hepimizin ülkesi! Bunu da elimizde almalarına izin vermiyoruz. „Bir daha asla“ sadece bir söz olmakla kalmayıp, “bir daha asla”: şu anda yaşama vaktidir.
Rassismus und Antisemitismus stehen Einbürgerung entgegen
Mit der Gesetzesänderung wird sichergestellt, dass Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit einer Einbürgerung entgegenstehen. Wer sich einbürgern lassen möchte, muss sich künftig auch zur historischen Verantwortung Deutschlands, zum Schutz jüdischen Lebens und zum friedlichen Zusammenleben der Völker bekennen.
Ausnahmeregelungen für Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter
Ausnahmeregelungen sieht das neue Gesetz für Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter bzw. Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter der ehemaligen DDR sowie die Ehepartnerinnen und -partner vor: Um ihre besondere Lebensleistung für Deutschland zu würdigen, können sie sich auch dann einbürgern lassen, wenn sie sich im Alltag auf Deutsch verständigen können. Ein gesonderter Nachweis über die Deutschkenntnisse oder das Bestehen des Einbürgerungstests ist nicht notwendig. Ebenso gelten für sie geringere Anforderungen an die Sicherung des Lebensunterhalts.
Umfangreiche Informationsmaterialien
Die Neuregelungen sollen voraussichtlich im 1. Halbjahr 2024 in Kraft treten. Zum Inkrafttreten wird die Integrationsbeauftragte mit einer Website sowie verschiedenen Informationsmaterialien über die Voraussetzungen und das Verfahren zum Erlangen der deutschen Staatsangehörigkeit informieren.