Bildungsdialog
Staatsministerin Widmann-Mauz und Bildungsministerin Karliczek berieten mit Lehrkräften und Bildungsexpertinnen und -experten, wie Schulen und Lehrer im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt und all ihren Chancen und Herausforderungen im Schulalltag unterstützt werden können.
Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz würdigte die Leistung der Schulen und Lehrkräfte und betonte: „Für ein förderliches Unterrichtsklima, in dem sich alle Schülerinnen und Schüler entfalten können, leisten unsere Lehrerinnen und Lehrer tagtäglich unverzichtbare Arbeit. Ihnen müssen wir den Rücken stärken, damit Schulen Orte des miteinander Lernens, der gemeinsamen Verständigung und der gegenseitigen Achtung bleiben. Dazu gehört, dass der Umgang mit Vielfalt und auch damit verbundene Konflikte zum festen Bestandteil der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften werden. Nötig sind zudem Strukturen in den Bundesländern, die Schulen und Lehrkräfte gezielt bei Herausforderungen unterstützen.“
Fragen im Dialog
Im Zentrum des Bildungsdialogs, der wegen der Corona-Pandemie per Digitalkonferenz stattfand, standen insbesondere zwei Fragestellungen:
Erstens: Wie kann die gesellschaftliche Vielfalt bereits in Lehrplänen zum Thema gemacht werden, um Eingang in den Unterricht zu finden?
Zweitens: Wie können Schulen und Lehrkräfte unterstützt werden, um im Schulalltag und im Klassenzimmer mit Herausforderungen und Konflikten umgehen zu können?
Empfehlungen für Integration und Vielfalt
Mit Blick auf die erste Fragestellung liefert die neue Lehrplanstudie zu Migration und Integration PDF, 3 MB, barrierefrei Empfehlungen. Sie wurde vom Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) im Auftrag der Integrationsbeauftragten durchgeführt. Die Studie gibt Empfehlungen, wie Schulen und Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, die Themen Migration, Integration und Vielfalt im Schulunterricht angemessen zu thematisieren.
Heute haben über ein Viertel der Menschen in Deutschland eine familiäre Einwanderungsgeschichte. Diese Vielfalt gehört längst zum Schulalltag. Umso wichtiger ist, dass diese Vielfalt mit ihren Chancen und Herausforderungen dann auch in den Lehrmaterialien thematisiert wird.
Schulen und Lehrkräften für Konflikte den Rücken stärken
Bei der zweiten Fragestellung ging es darum, wie Konflikten im Schulalltag begegnet und sie überwunden werden können. Volker Clasing, Schulleiter vom Helmut-Schmidt-Gymnasium Hamburg, stellte beim Bildungsdialog das Projekt „Gesprächsrunde für interreligiösen Austausch“ (GIRA) vor.
Das Projekt GIRA richtet sich an Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Interessierte aus der Nachbarschaft. Schulleiter Clasing: „Dort, wo eine offene und von allen Beteiligten mitgetragene Kultur der Vielfalt und des Dialogs an Schulen gelebt wird, wird unserer Erfahrung nach Extremisten jeglicher Art der Nährboden für Einflussnahme und Anwerbeversuche entzogen. Mit GIRA ist es uns gelungen, Akzeptanz und Toleranz untereinander zu fördern, für die Vielfalt verschiedener Glaubensrichtungen zu sensibilisieren und Misstrauen zu überwinden.“