Vielfalt
Diversity Management für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld.
Jeder Mensch möchte in einem Umfeld arbeiten, das frei von Vorurteilen ist und in dem er seine ganzen Fähigkeiten einbringen kann. Interkulturelle Öffnung und Diversity Management in Wirtschaft und Verwaltung haben einen wesentlichen Anteil daran, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen und öffentlichen Institutionen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung bestmöglich entfalten können.
Teams mit vielfältigen Kompetenzen und kulturell-sprachlichen Hintergründen unterstützen die Innovationskraft von Unternehmen. Sie verschaffen zudem Vorteile im Wettbewerb um Märkte und nationale wie internationale Fachkräfte.
Gesellschaftliche Vielfalt nutzen
Ziel ist es, jederzeit den gesamten Wert der gesellschaftlichen Vielfalt für Wachstum und Wohlstand zu nutzen – sowohl in kleinen und mittleren Unternehmen wie auch in Großunternehmen.
Im Rahmen des Themenforums „Diversity in der Wirtschaft“ des Nationalen Aktionsplans Integration in der 19. Legislaturperiode haben Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Migrantenorganisationen und Vielfalts-Initiativen gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gute Beispiele für interkulturelle Vielfalt im Arbeitsleben zusammengetragen.
Dabei wirkten auch Institutionen mit, die sich mit Expertise und Erfahrung für Vielfaltsthemen engagieren:
Der Charta der Vielfalt e.V. ist die größte Arbeitgebendeninitiative Deutschlands zur Förderung von Diversity in Unternehmen und Institutionen. Die Charta der Vielfalt will seit 2006 die Anerkennung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitskultur voranbringen. Ziel ist ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld in dem alle Beschäftigten – unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität und sozialer Herkunft – Wertschätzung erfahren. 4.500 Organisationen haben die Charta der Vielfalt bis heute unterzeichnet und vertreten damit 14,6 Millionen Beschäftigte. Unterstützt wird die Initiative von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Bundeskanzler Olaf Scholz ist Schirmherr.
Das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge ist deutschlandweit der größte Zusammenschluss von Unternehmen, die sich für die Arbeitsmarkintegration von Geflüchteten engagieren. Als gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages e.V. versteht sich das Projekt seit 2016 als Beratungsinstanz und Austauschplattform. Für seine fast 2.500 Mitgliedsunternehmen bietet das NETZWERK Informationen rund um das Thema Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund – von den rechtlichen Grundlagen über praktische Tipps für den Betriebsalltag bis hin zu den Chancen für Unternehmen durch eine vielfältige Belegschaft.
Die zentrale Aufgabe des NETZWERKS ist es dabei, Wissen und praktische Erfahrungen zu bündeln und für andere Unternehmen, Multiplikatoren und Ehrenamtliche aufzubereiten. In zahlreichen bundesweiten Veranstaltungen fördert das Projekt-Team den Erfahrungsaustausch, sammelt Best-Practice-Beispiele, wie Vielfalt im Unternehmen gelingen kann, und macht das Engagement der Unternehmen zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter öffentlich sichtbar.
Das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte RKW Kompetenzzentrum ist ein Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Das Angebot richtet sich an Menschen, die ihr etabliertes Unternehmen weiterentwickeln, ebenso wie an jene, die mit eigenen Ideen und Tatkraft ein neues Unternehmen aufbauen wollen.
Das RKW unterstützt kleine und mittlere Unternehmen sowie Gründende dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu erhalten und zu steigern und dabei „Vielfalt“ als Gewinn zu sehen. Unternehmen, die die Vielfältigkeit der Menschen wertschätzen, können größere Fachkräftepotenziale für sich erschließen, sind innovativer und produktiver und entwickeln Angebote für vielfältige Bedürfnisse ihrer vielfältigen Kundschaft. Dafür sensibilisiert das RKW auch in Publikationen und bei Veranstaltungen und die RKW-Landesorganisationen unterstützen Unternehmen (und ausländische Fachkräfte) mit Beratung und Weiterbildung.
Das KOFA unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) darin, Fachkräfte zu finden, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und mit einer qualifizierten Belegschaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Das KOFA richtet sich mit seinem Angebot in erster Linie an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Personalverantwortliche in KMU, aber auch an Multiplikatoren wie Verbände, Kammern und Wirtschaftsförderungen, Medienschaffende und eine interessierte Öffentlichkeit. Für Unternehmen stellt das KOFA Instrumente für ein innovatives und modernes Personalwesen bereit. Dazu zählt die gesamte Wertschöpfungskette von der Situations- und Unternehmensanalyse über die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber – zum Beispiel durch das gezielte Management von Vielfalt – bis hin zum Finden, Binden und Qualifizieren von Fachkräften.
Das KOFA wird von einem interdisziplinären Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Medienwirtschaftlern realisiert, die am Institut der deutschen Wirtschaft arbeiten. Sie erheben Zahlen zur Fachkräftesituation in Deutschland, erstellen wissenschaftliche Studien, praxisnahe Handlungsempfehlungen sowie Checklisten und berichten von Best-Practice-Beispielen aus Unternehmen. Veröffentlicht werden alle Informationen zur Fachkräftesicherung auf der Internetplattform.
Das Förderprogramm Integration durch Qualifizierung (IQ) will die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte verbessern.
Projekte in allen Bundesländern unterstützen kleine und mittlere Unternehmen bei der Erweiterung und Veränderung ihrer Personalstrategien zur Fachkräftesicherung, der betrieblichen Integration sowie dem Wandel zu einer offenen Unternehmenskultur mit entsprechenden Praxishilfen, Handreichungen und Schulungsangeboten. Das Angebot reicht von der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse bis hin zu Diversity Management.
Die bundesweit aktive IQ Fachstelle „Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung“ begleitet das Förderprogramm IQ fachlich und konzeptionell. Sie entwickelt Informationsmaterialien und Schulungskonzepte zu vielfaltsorientierter Personalarbeit und einer Willkommenskultur in Unternehmen.