Diversity in der Wirtschaft
Nationaler Aktionsplan Integration
Jeder Mensch möchte in einem Umfeld arbeiten, dass frei von Vorurteilen ist und in dem er seine ganzen Fähigkeiten einbringen kann.

Diversity Management für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld
Foto: Integrationsbeauftragte / Fionne Grosse
Interkulturelle Öffnung und Diversity Management in Wirtschaft und Verwaltung haben einen wesentlichen Anteil daran, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen und öffentlichen Institutionen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung bestmöglich entfalten können.
Teams mit vielfältigen Kompetenzen und kulturell-sprachlichen Hintergründen unterstützen die Innovationskraft von Unternehmen. Sie verschaffen zudem Vorteile im Wettbewerb um Märkte und nationale wie internationale Fachkräfte.
Das Themenforum „Diversity in der Wirtschaft“:
Gute Beispiele für interkulturelle Vielfalt
- Wie kann interkulturelle Vielfalt in der Wirtschaft gelebt werden?
- Welche Chancen bieten sich dabei für Unternehmen?
- Welche Schwierigkeiten kann es geben?
Darüber haben Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Migrantenorganisationen und Vielfalts-Initiativen in der vergangenen Legislaturperiode gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration beraten.
Dabei wurden auch gute Beispiele identifiziert und in die Breite getragen. Ebenso arbeitete das Themenforum „Diversity in der Wirtschaft“ Handlungsbedarfe heraus, damit wir künftig den ganzen Wert der gesellschaftlichen Vielfalt nutzen für Wachstum und Wohlstand.
Unterstützung für kleine und mittlere Betriebe bei der Umsetzung von Diversity
- Wie gelingt es, ein vielfaltsbewusstes Miteinander im Unternehmensalltag zu schaffen?
- Wie kann Diversität in der Personalarbeit und der Personalführung verankert werden?
Zu diesen und weiteren Fragen entwickelte das Themenforum „Diversity in der Wirtschaft“ Ideen für Projekte und Vorhaben. Sie sind darauf ausgerichtet, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dabei zu unterstützen, Diversity in der täglichen Arbeit zu leben.
Kernvorhaben
Aufbau einer Webseite zu Initiativen und Projekten, die zum Thema Diversity in der Wirtschaft arbeiten
Die Integrationsbeauftragte richtet eine Webseite ein, auf der sich interessierte Nutzerinnen und Nutzer über Initiativen und Projekte rund um das Thema kulturelle Vielfalt in der Wirtschaft informieren können.
Erhebung zu Diversität in Unternehmen und zu Maßnahmen des Diversity Managements
Die Studie „Kulturelle Vielfalt in Unternehmen“ des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) untersucht, wie Betriebe bei der Förderung kultureller Vielfalt aufgestellt sind, wie sie Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte bei der betrieblichen Integration unterstützen und welche Erfahrungen sie dabei gesammelt haben.
Pilotierung verschiedener, unternehmensbezogener Vielfaltsprojekte, die sich an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Ausbildungs- und Personalverantwortliche in Unternehmen richten
Mit verschiedenen Projekten bieten das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) und das Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge unterschiedliche Austausch- und Workshop-Formate an, in denen sich Unternehmen über Diversity Management informieren und Unterstützung bei der betrieblichen Eingliederung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte oder Fluchterfahrung erhalten können.
Pilotierung des Projekts Integrationsscouts
In Tandems entwickeln Nachwuchskräfte mit und ohne Flucht- oder familiärer Einwanderungsgeschichte gemeinsam Ideen und Konzepte zur Förderung der Integrationsbereitschaft und -fähigkeit ihres Ausbildungsbetriebes.
Entwicklung eines Austauschforums Business meets Diversity
Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration wird in Kooperation mit den Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD) und der Türkisch-Deutschen Studierenden und Akademiker Plattform e.V. (TD-Plattform) eine bundesweite Veranstaltungsreihe unter dem Arbeitstitel „Business meets Diversity“ initiieren und durchführen.
Die Vielfaltsinitiativen im Themenforum
Im Themenforum „Diversity in der Wirtschaft“ wirkten Institutionen mit hoher Expertise und großer Erfahrung zu Vielfaltsthemen mit:
Der Charta der Vielfalt e.V. ist die größte Arbeitgeberinitiative Deutschlands zur Förderung von Diversity in Unternehmen und Institutionen. Die Charta der Vielfalt wurde 2006 ins Leben gerufen und will die Anerkennung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitskultur voranbringen. Ziel ist ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld und dass alle Beschäftigten – unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität und sozialer Herkunft – Wertschätzung erfahren. 3.500 Organisationen haben die Charta der Vielfalt bis heute unterzeichnet und vertreten damit 13,5 Millionen Beschäftigte. Unterstützt wird die Initiative von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Schirmherrin.
Das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge ist deutschlandweit der größte Zusammenschluss von Unternehmen, die sich für die Arbeitsmarkintegration von Geflüchteten engagieren. Als gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages e.V. wurde das NETZWERK im März 2016 ins Leben gerufen. Das Projekt versteht sich als Beratungsinstanz und Austauschplattform. Für seine fast 2.500 Mitgliedsunternehmen bietet das NETZWERK Informationen rund um das Thema Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Fluchthintergrund – von den rechtlichen Grundlagen über praktische Tipps für den Betriebsalltag bis hin zu den Chancen für Unternehmen durch eine vielfältige Belegschaft.
Die zentrale Aufgabe des NETZWERKS ist es dabei, Wissen und praktische Erfahrungen zu bündeln und für andere Unternehmen, Multiplikatoren und Ehrenamtliche aufzubereiten. In zahlreichen bundesweiten Veranstaltungen fördert das Projekt-Team den Erfahrungsaustausch, sammelt Best-Practice-Beispiele, wie Vielfalt im Unternehmen gelingen kann, und macht das Engagement der Unternehmen zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter öffentlich sichtbar.
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein gemeinnütziger und neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Das Angebot richtet sich an Menschen, die ihr etabliertes Unternehmen weiterentwickeln, ebenso wie an jene, die mit eigenen Ideen und Tatkraft ein neues Unternehmen aufbauen wollen.
Das RKW unterstützt kleine und mittlere Unternehmen sowie Gründende dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu erhalten und zu steigern und dabei „Vielfalt“ als Gewinn zu sehen. Unternehmen, die die Vielfältigkeit der Menschen wertschätzen, können größere Fachkräftepotenziale für sich erschließen, sind innovativer und produktiver und entwickeln Angebote für vielfältige Bedürfnisse ihrer vielfältigen Kundschaft. Dafür sensibilisiert das RKW auch in Publikationen und bei Veranstaltungen und die RKW-Landesorganisationen unterstützen Unternehmen (und ausländische Fachkräfte) mit Beratung und Weiterbildung.
Das KOFA unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) darin, Fachkräfte zu finden, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und mit einer qualifizierten Belegschaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Das KOFA richtet sich mit seinem Angebot in erster Linie an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Personalverantwortliche in KMU, aber auch an Multiplikatoren wie Verbände, Kammern und Wirtschaftsförderungen, Medienschaffende und eine interessierte Öffentlichkeit.
Für Unternehmen stellt das KOFA Instrumente für ein innovatives und modernes Personalwesen bereit. Dazu zählt die gesamte Wertschöpfungskette von der Situations- und Unternehmensanalyse über die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber – zum Beispiel durch das gezielte Management von Vielfalt – bis hin zum Finden, Binden und Qualifizieren von Fachkräften.
Das KOFA wird von einem interdisziplinären Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Medienwirtschaftlern realisiert, die am Institut der deutschen Wirtschaft arbeiten. Sie erheben Zahlen zur Fachkräftesituation in Deutschland, erstellen wissenschaftliche Studien, praxisnahe Handlungsempfehlungen sowie Checklisten und berichten von Best-Practice-Beispielen aus Unternehmen. Veröffentlicht werden alle Informationen zur Fachkräftesicherung auf der Internetplattform.
Das Förderprogramm Integration durch Qualifizierung (IQ) will die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte verbessern.
Projekte in allen Bundesländern unterstützen kleine und mittlere Unternehmen bei der Erweiterung und Veränderung ihrer Personalstrategien zur Fachkräftesicherung, der betrieblichen Integration sowie dem Wandel zu einer offenen Unternehmenskultur mit entsprechenden Praxishilfen, Handreichungen und Schulungsangeboten. Das Angebot reicht von der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse bis hin zu Diversity Management.
Die bundesweit aktive IQ Fachstelle „Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung“ begleitet das Förderprogramm IQ fachlich und konzeptionell. Sie entwickelt Informationsmaterialien und Schulungskonzepte zu vielfaltsorientierter Personalarbeit und einer Willkommenskultur in Unternehmen.