Deutschland feiert Demokratiefest
Vor 75 Jahren trat in der Bundesrepublik das Grundgesetz in Kraft. Es ist unsere gemeinsame Wertebasis und das Fundament unserer Demokratie. Das haben Bürger*innen aus ganz Deutschland vom 24. bis 26. Mai 2024 im und um das Bundeskanzleramt gefeiert.
Das Demokratiefest bot neben Spielen, Sport und Musik auch Diskussionsrunden – wie die mit Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt, dem Behindertenbeauftragten Jürgen Dusel und Prof. Lorenz Narku Laing zur Frage: „Wer ist Deutschland heute?“
Neues deutsches WIR
Für Staatsministerin Reem Alabali-Radovan ist klar: Wir brauchen ein neues deutsches WIR – dafür steht und arbeitet sie als Integrations- und Antirassismusbeauftragte im 75. Jahr des Grundgesetzes. Es geht um gleiche Chancen für alle und das Bewusstsein, dass Vielfalt unsere Stärke ist. Ein zentraler Bestandteil dieses neuen WIR ist auch die Bekämpfung von Rassismus. Die Bundesregierung hat hierfür eine umfassende Strategie verabschiedet, die auf Prävention, politische Bildung, konsequente Strafverfolgung und Demokratieförderung setzt. Auch dadurch wird unsere Demokratie gestärkt.
Für Demokratie gegen Rassismus
Die Antirassismusbeauftragte engagiert sich mit der communitybasierten Beratung und dem Einsatz des Expert*innenrats für Antirassismus ganz konkret gegen Rassismus. Aber jede*r kann einen Beitrag leisten:
- Rassistische Erfahrungen anerkennen: Den Betroffenen zuhören und ihre Erlebnisse ernst nehmen.
- Tradiertes und langjährig erlerntes Verhalten reflektieren und verlernen: Sich der eigenen Vorurteile bewusstwerden und daran arbeiten, diese abzubauen.
- Sich über Rassismus und Integrationsthemen informieren: Bildung und Aufklärung sind entscheidend im Kampf gegen Rassismus.
Integrationsquiz
A …nur ausländischen Staatsbürger*innen zusteht.
In Artikel 16a Absatz 1 Grundgesetz ist das Grundrecht auf Asyl festgelegt:
„Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“. Deutsche können sich nicht auf diesen Artikel berufen, weil allen Deutschen durch die anderen Grundrechte ein Leben in Sicherheit und Freiheit garantiert ist.
D Europa
2022 kamen 1,38 Millionen Menschen aus Europa, die meisten aus der Ukraine und 47 % aus der EU. Aus Afrika und Amerika gab es jeweils rund 75.000 Zuzüge, aus Asien 331.000, die meisten aus Syrien.
(Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2024))
A Im Grundgesetz
Im Grundgesetz steht in Artikel 3 Absatz 3:
„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
A Antirassismusbeauftragte
Das Amt der Antirassismusbeauftragten wurde 2022 eingerichtet, weil die Bekämpfung von Rassismus höchste Priorität für die Bundesregierung hat. Staatsministerin Reem Alabali-Radovan hat das Amt inne. Die Beauftragte ist für alle da, die Rassismus erfahren. Das Amt des Antisemitismusbeauftragten gibt es seit 2018, jenes der Antidiskriminierungsbeauftragten seit 2006. Ebenfalls 2022 wurde das Amt des Antiziganismusbeauftragten eingerichtet.
A Jede*r Fünfte
Jede*r Fünfte (22 %) sagt in einer repräsentativen Studie: „Ja, ich wurde schon einmal rassistisch behandelt.“ Alle sollen wissen, was dann zu tun ist, wie sie sich wehren können. Darum fördert die Antirassismus-Beauftragte deutschlandweit ein Beratungsnetzwerk – für niedrig-schwellige Unterstützung bei Rassismus.
(Quelle: Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (2022))
A 1978
1978. Zu dieser Zeit hieß das Amt noch „Beauftragter zur Förderung der Integration der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen“.
Reem Alabali-Radovan ist seit 2021 die neunte Integrationsbeauftragte.