Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in der Bundesverwaltung ist in den letzten fünf Jahren um 3,1 Prozent gestiegen, sie sind aber weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Während ihr Anteil an der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland bei 31,9 Prozent liegt, arbeiten in der Bundesverwaltung nur 16,2 Prozent Beschäftigte mit Migrationshintergrund – eine Repräsentationslücke von 15,7 Prozentpunkten. Auch wenn also durch Neueinstellungen die Diversität in der Bundesverwaltung steigt, werden die Potentiale der Vielfalt nicht ausreichend genutzt.
Dies sind Ergebnisse des aktuellen Diversität und Chancengleichheit Survey 2024 (DuCS 2024). Als zentrale und repräsentative Beschäftigtenbefragung in der Bundesverwaltung liefert er umfangreiche Informationen zur Vielfalt des Personals und zur individuellen Wahrnehmung der Arbeitssituation durch die Beschäftigten.
„Wir sehen Fortschritte, aber auch klare Herausforderungen“, sagt Staatsministerin Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus. „Wir nutzen noch immer nicht ausreichend das Potential von Menschen mit Einwanderungsgeschichte im öffentlichen Dienst. Das müssen wir ändern. Denn ein vielfältiger öffentlicher Dienst ist kein Nice-to-have – er ist eine Voraussetzung für eine zukunftsorientierte und erfolgreiche Verwaltung, die die Gesellschaft repräsentiert. Qualifizierte Menschen mit Einwanderungsgeschichte, ihre Perspektiven und Erfahrungen sind ein wichtiger Teil der Modernisierung der Verwaltung. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Fachkräfteoffensive sollten wir nutzen, um gezielt Menschen mit Einwanderungsgeschichte für den öffentlichen Dienst zu gewinnen.“
Unter den bereits in der Bundesverwaltung Beschäftigten mit und ohne Einwanderungsgeschichte bestehen geringe Unterschiede bei den beruflichen Entwicklungschancen. Beide Gruppen zeichnen sich durch eine hohe Arbeitszufriedenheit aus. Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte geben allerdings häufiger an, Diskriminierungserfahrungen gemacht zu haben (23,6 Prozent der Eingewanderten, 25,6 Prozente der Nachkommen, 15,6 Prozent derjenigen ohne Einwanderungsgeschichte).
Die Ergebnisse des DuCS 2024 unterstreichen, dass die Bundesverwaltung auf einem guten Weg ist, aber durchaus noch Handlungspotentiale bestehen, um die Vielfalt und beruflichen Chancen für alle weiter zu fördern. Dafür gibt die Diversitätsstrategie der Bundesregierung den Bundesbehörden zahlreiche Maßnahmen an die Hand.
Der Diversität und Chancengleichheit Survey 2024 (DuCS 2024) wurde im Mai und Juni 2024 vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, des Bundesministeriums des Innern sowie des Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland durchgeführt. Befragt wurden über 50.000 Beschäftigte in 73 Bundesbehörden. Erstmalig wurde der DuCS 2019 als zentrale Beschäftigtenbefragung in der Bundesverwaltung durchgeführt. Damit ermöglicht die aktuelle Erhebung auch Rückschlüsse auf zeitliche Entwicklungen der Diversität in der Bundesverwaltung.
Die Studie finden Sie hier: https://www.integrationsbeauftragte.de/DuCS2024