„Mehr Ausbildungschancen für junge Menschen mit Fluchtgeschichte“

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Im Rahmen der Aktion „Sommer der Berufsausbildung“ der Allianz für Aus- und Weiterbildung besuchte Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Integrationsbeauftragte und Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung, gemeinsam mit dem Präsidenten des Berufsverbandes der Freien Berufe (BFB), Friedemann Schmidt, eine Hausarztpraxis in Potsdam. In seiner Praxis setzt sich Dr. Ingo Musche-Ambrosius für die Berufsausbildung von jungen Menschen mit Fluchtgeschichte ein. Zwei Auszubildende aus Syrien berichteten über ihre Erfahrungen.

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan: 
„Fachkräfte werden in allen Branchen händeringend gesucht, besonders auch im Gesundheitswesen, in Arztpraxen und Krankenhäusern. Der Mangel wird sich extrem verschärfen, wenn wir nicht gemeinsam handeln. Dazu gehört, dass wir mehr Ausbildungschancen für junge Menschen mit Fluchtgeschichte schaffen. Alle Jugendlichen in unserem Land müssen ihre Potenziale einbringen können, ob in Berlin, Damaskus oder Mariupol geboren. Sie brauchen faire Chancen und gute Perspektiven, um sich ein Leben aufzubauen. Davon profitieren auch die Unternehmen. Denn auch ohne perfekte Deutschkenntnisse sind viele top motiviert und lernen schnell, das zeigen mir die persönlichen Gespräche und Besuche wie der heutige. Das Ziel der Bundesregierung ist es, allen Jugendlichen eine Ausbildungsgarantie zu geben. Damit fördern wir nicht zuletzt auch die Diversität in den Betrieben.“

BFB-Präsident Friedemann Schmidt:
„Die duale Ausbildung ist ein essenzieller Baustein der Fachkräftesicherung und bietet jungen Menschen vielversprechende Perspektiven. Mit dem gemeinsamen Engagement der Allianz-Partner im Sommer der Berufsbildung setzen wir geraden in diesen Zeiten, in denen besonders Menschen aus der Ukraine zu uns flüchten, ein wichtiges Zeichen und können ihnen Mut machen. Bei uns sind Talente gefragt und werden geschätzt. Die duale Ausbildung ist ein wertvoller Schritt zur Integration – in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft. Gerade bei uns Freien Berufen können junge Menschen als Auszubildende in Berufen, in denen sie viel mit Menschen zu tun haben, mit einer zusätzlichen Sprache und ihrer interkulturellen Kompetenz punkten. Die Freien Berufe als drittgrößter Ausbildungsbereich sind stolz darauf, dass bei ihnen der Anteil von Menschen mit ausländischen Wurzeln unter den Auszubildenden mit 18,3 Prozent am höchsten liegt.“

Die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung haben in diesem Jahr erneut den „Sommer der Berufsausbildung“ initiiert. Die Kampagne richtet sich an Jugendliche, Eltern und Betriebe. In zahlreichen Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene werden von Mai bis Oktober wichtige Themen aufgegriffen: Berufsorientierung, Attraktivität der Ausbildung, Vielfalt der Talente und Nachvermittlung. Mit der Aktion soll für das deutsche Erfolgsmodell der dualen Ausbildung sowie die vielfältigen Unterstützungsangebote geworben werden. Ziel ist, dass möglichst viele junge Menschen im Jahr 2022 ihre Berufsausbildung im Betrieb beginnen und die Fachkräfte von morgen sind.

Duale Berufsausbildung hat sich bewährt

Gerade angesichts der Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft und des demografischen Wandels ist es besonders wichtig, die Fachkräftebasis in Deutschland zu stärken. Die duale Berufsausbildung hat sich gegen Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel bewährt. In mehr als 320 dual zu erlernenden Ausbildungsberufen können Jugendliche ihre individuellen Stärken und Talente nutzen und entwickeln, um in eine Zukunft mit vielfältigen Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten zu starten.