Engagement und Teilhabeförderung in allen Bereichen

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Migrantenorganisationen haben sich bereits mit Beginn der Zuwanderung gegründet. Schätzungen gehen von mittlerweile rund 15.000 registrierten Vereinen in Deutschland aus. Sie waren in ihren Anfangszeiten Treffpunkte und Ort gegenseitiger Beratung und Unterstützung, aber auch Brücken zur Heimat. Auch Diasporaorganisationen, die vor allem Menschen mit Flucht- und Vertreibungsgeschichte vertreten, sind seit vielen Jahrzehnten aktiv und haben durch die Fluchtzuwanderung der vergangenen Jahre zudem an Zulauf gewonnen.

Migrant:innen- und Diasporaorganisationen

Die Vereine haben sich inzwischen zu Migran:innen- und Diasporaorganisationen mit vielfältigen Interessen und Aufgaben entwickelt. Sie vertreten die Anliegen von Menschen mit Einwanderungs- und Fluchtgeschichte in der Gesellschaft. Sie pflegen sprachliche und kulturelle Traditionen, engagieren sich in Integrationsprojekten und fördern das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder.

Die Einbindung von Migrant:innen- und Diasporaorganisationen bei gesellschafts-politischen Prozessen ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der Teilhabe. Deshalb unterstützt die Beauftragte Projekte der Organisationen insbesondere bei der Flüchtlingshilfe oder bei der Bekämpfung von Rassismus. Denn die Vereine sind für viele erster Ansprechpartner, vermitteln sprachlich und kulturell und unterstützen die Selbstvertretung und das Empowerment der Menschen mit Einwanderungs- und Fluchtgeschichte.

Vor Ort

Mittlerweile haben sich kommunale, regionale und überregionale Netzwerke herausgebildet. Zu ihren Aufgaben zählt, als anerkannter Gesprächspartner die Interessen von Menschen mit Einwanderungs- und Fluchtgeschichte zu vertreten und sich aktiv in die Teilhabepolitik einzubringen. 

Zu den Zusammenschlüssen gehören beispielsweise der Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen (BV-NeMO e.V.) oder überregionale Netzwerke wie die Arbeitsgemeinschaft von Migrantinnen, Migranten und Flüchtlingen in Niedersachsen e.V. (AMFN) und der Dachverband der Migrantenorganisationen Ostdeutschland (DaMOst e.V.) 

Bundesweite Dachverbände

Bundesweite Dachverbände sind Interessenvertretungen, die in ganz Deutschland aktiv sind. Dazu gehören beispielsweise der Dachverband der Migrantinnenorganisationen e.V. (DaMigra), der Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen e.V. (BV-NeMO) mit seinen 21 kommunalen Netzwerken von über 800 lokalen Migrantenorganisationen in 10 Bundesländern und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland e.V. (BAGIV). 

Migrantenorganisationen mit speziellen Themen

Einige Migrantenorganisationen haben sich thematisch aufgestellt und sind Ansprechpartner, wenn es um spezifische Belange, wie Gesundheit (Ethno-Medizinisches Zentrum e.V. ), Elternarbeit (Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe, bbt), Jugendarbeit (Deutsche Jugend in Europa , djo e.V.) oder ein neues Verständnis der Einwanderungsgesellschaft (Neue Deutsche Organisationen , ndo e.V.) geht.

Unterstützung für Flüchtlinge

Migrant*innen- und Diasporaorganisationen leisten auch einen wertvollen Beitrag in der Flüchtlingsintegration. Sie finden mit ihren sprachlichen und kulturellen Kenntnissen leichter Zugang zu Flüchtlingen und können ihre eigenen Integrationserfahrungen einbringen. Hierzu gehören etwa die von der Integrationsbeauftragten geförderten Projekte MUT und Samofa.

Die ehrenamtliche Arbeit jüngerer Diasporaorganisationen wie des Verbands Afghanischer Organisationen in Deutschland  oder die Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine werden ebenfalls von der Beauftragten gefördert. Besonders wichtig ist das Engagement von Organisationen von Menschen mit einer Behinderung für die Interessenvertretung und Unterstützung von Menschen mit Flucht- oder Einwanderungsgeschichte mit einer Behinderung. Denn sie stehen vor vielfachen Herausforderungen. Dabei unterstützen zwei weitere Projekte der Beauftragten von MINA e.V. und Handicap International .

Forschung zu Migrant:innen- und Diasporaorganisationen

Migrant:innen- und Diasporaorganisationen spielen eine zunehmend größere Rolle in der Integrationsförderung und in politischen Debatte. Das zeigt sich auch in Studien:

Studie „Migrantenorganisationen als Partner von Politik und Zivilgesellschaft. Vielfältig engagiert – breit vernetzt – partiell eingebunden? Migrantenorganisationen als gestaltende Kraft in der Gesellschaft“
Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR)

Studie „Wohlfahrtspflegerische Leistungen von säkularen Migrantenorganisationen in Deutschland“
Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM)

Die Studienergebnisse zeigen, dass Migrantenorganisationen wichtige Akteure der zivilgesellschaftlichen Selbstorganisation sind und einen wichtigen Teil wohlfahrtspflegerischer Dienstleistungen erbringen. Sie bieten vor Ort eine große Bandbreite an Unterstützung – besonders in den Kommunen und mit einem oft von Frauen getragenen ehrenamtlichen Engagement. Gerade in der Corona-Krise konnten Migrantenorganisationen Mehrsprachigkeit und Inklusionserfahrung zur Unterstützung vulnerabler Gruppen einsetzen.

Förderprogramm des BMI/BAMF

Das Bundesministerium des Innern unterstützt bundesweite Migrantendachorganisationen im Rahmen eines Projektes zur Strukturförderung beim Aufbau hauptamtlicher Strukturen. Für kommunale Organisationen bieten die 20 Houses of Resources praktische Unterstützung in Form von Beratung, Räumen oder finanziellen Mittel, Kooperationen und Netzwerken an.