Auftakt des Forum gegen Rassismus und Vorstellung des Rassismusmonitors
Rassismus ernstnehmen und entschieden bekämpfen sind Hauptziele der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus. Mit dem Forum gegen Rassismus hat sie Expert*innen aus vielen Bereichen an der Seite.
Am 7. November war Auftakt für das Forum gegen Rassismus. Das ist ein Gremium mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, aus Migrant*innenorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Gewerkschaften, Bund und Ländern. Die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Alabali-Radovan, hat den Vorsitz übernommen und das Forum mit 25-jähriger Geschichte neu aufgesetzt: „Wir brauchen das Forum heute mehr denn je. Rassismus wurde in diesem Land zu lange ignoriert, verdrängt, kleingeredet. Aber Rassismus ist kein Randphänomen. Sondern Alltag für viel zu viele Menschen. Darum beraten wir, wie wir unseren Zusammenhalt und den Kampf gegen Rassismus konsequent verbessern können.“
Im Kampf gegen Rassismus nachlegen
Ein Auftrag des Forums wird sein, konkrete, nachhaltige und wirksame Maßnahmen gegen Rassismus zu erarbeiten, die auch in die Arbeit der Beauftragten einfließen. Dazu wird das Forum jeweils zu einem Schwerpunkt-Thema tagen. Neben den Expert*innen werden auch Betroffene von Rassismus und Persönlichkeiten aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft eingeladen. In seiner Arbeit nimmt das Forum alle Erscheinungsformen von Rassismus in den Blick. Auch strukturellen und institutionellen Rassismus, der sich durch bewusste und unbewusste Handlungsroutinen auswirken kann – am Arbeitsplatz, bei der Bewerbung um eine Wohnung oder im Kontakt mit Behörden.
Schwerpunkt-Thema Antirassismus im Gesundheitswesen
Schwerpunkt des 2-tägigen Forums am 7. und 8. November 2023 ist „Gesundheit und Rassismus“. Dazu wurden die aktuellen Ergebnisse des Ersten Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors vorgestellt. Den Monitor hat das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung veröffentlicht .
Dazu erklärte Staatsministerin Alabali-Radovan: „Der Bericht bestätigt auch für das Gesundheitswesen: Rassismus macht krank und ist Gefahr für Körper und Seele. Hautfarbe oder Nachname dürfen aber niemals entscheiden, wer wann den Arzttermin oder den Therapieplatz erhält, wie gut die medizinische Versorgung ist. Wir müssen Ärzt*innen, Pflegepersonal und Krankenhäusern passgenaue Antirassismus-Schulungen und -Konzepte an die Hand geben.“
Im Forum ging es auch um das neue Projekt der Beauftragten für eine Community-basierte Beratung. Das wird das größte Antirassismus-Beratungsnetzwerk Deutschlands mit Community-Bezug, bundesweit an 32 Standorten. Dort finden alle schnelle, niedrigschwellige Hilfe, die Rassismus oder Antisemitismus trifft, auch im Gesundheitswesen.