Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen (BuKo)
Bundeskonferenz
Die BuKo ist eines der wichtigsten Fachforen zum Thema Integration in Deutschland.

Einmal jährlich lädt die Beauftragte der Bundesregierung die Integrations- und Ausländerbeauftragten der Länder und Kommunen ein, um über aktuelle Themen der Integrationspolitik zu beraten.
Foto: Integrationsbeauftragte / Soremski
Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteuren tauschen sie sich aus und setzen Impulse für ihre integrationspolitische Arbeit.
Die Bundeskonferenz wird jährlich in Kooperation mit den jeweiligen gastgebenden Ländern und Kommunen veranstaltet.
Ziele und Themen
Auf der Bundeskonferenz vernetzen sich die Beauftragten und tauschen sich über spezifische Bedarfe und Good-Practice-Beispiele aus. Das jeweilige Leitthema der Konferenz orientiert sich seit einigen Jahren an dem aktuellen Themenjahr der Beauftragten der Bundesregierung.
Die Konferenzen aus den vergangenen vier Jahren standen unter folgenden Themen:
- „In Vielfalt vereint: Zukunft in Deutschland“ (2020 digital)
- „Vielfalt: Herausforderung und Chance für unser Land“ (2019 in Ulm)
- „Integration vor Ort“ (2018 in Kassel)
- „Teilhabe voranbringen – Gemeinschaft stärken“ (2017 in Dortmund)
- „Teil haben – Teil sein: Partizipation in der Einwanderungsgesellschaft“ (2016 in Dresden)
- „Gesundheit und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft“ (2015 in Mainz)
- „Ausbildungsland Deutschland – Teilhabe ermöglichen und Potenziale heben“ (2014 in Hamburg)
„In Vielfalt vereint: Zukunft in Deutschland“ (2020 digital)

Videokameras, Regiepult und Laptops statt großer Halle und vollen Räumen.
Foto: Integrationsbeauftragte
Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen fand die Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen in diesem Jahr zum ersten Mal im digitalen Format statt.
Unter dem Motto „In Vielfalt vereint: Zukunft in Deutschland“ diskutierte Staatsministerin Widmann-Mauz am 21. September 2020 mit ihren Amtskolleginnen und -kollegen sowie Experten aus dem Integrationsbereich. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland waren dabei.
„Vielfalt hat Deutschland in Europa und der Welt stark gemacht“, betonte Widmann-Mauz zu Beginn der Veranstaltung. „Im 30. Jahr der Deutschen Einheit ist es höchste Zeit, dass Vielfalt von der Realität zur Normalität wird.“ Dazu gehöre, Integration von Anfang an zu fordern und zu fördern und Probleme, wo sie auftauchen, entschlossen anzugehen.
Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus im Fokus
In diesem Jahr richtete Annette Widmann-Mauz die Bundeskonferenz 2020 gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff, und dem Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale), Bernd Wiegand, aus.
Nach dem antisemitischen und rassistischen Anschlag von Halle vor einem Jahr war ein Schwerpunktthema der diesjährigen Konferenz die Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus. „Das ist heute die größte Bedrohung für die Einheit und den Zusammenhalt unseres Landes. Deshalb war es höchste Zeit, dass der Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus im Mai gestartet ist. Damit stellen wir dieses Thema in den Mittelpunkt unserer Politik, dauerhaft und auf höchster Ebene“, sagte Widmann-Mauz.
Aktuelle Themen
Sie begrüße es, dass bei der Bundeskonferenz auch Projekte zur Demokratieförderung, Bekämpfung und Prävention von Rassismus und Rechtsextremismus ihre Arbeit vorgestellt haben.
Ein weiterer Fokus der Konferenz lag auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie, insbesondere auf der Arbeitsmarkt-Integration von Frauen mit Einwanderungs- oder Fluchtgeschichte. Diskutiert wurde dabei insbesondere die Situation eingewanderter Unternehmerinnen, die mit der Gründung einer Existenz für den eigenen Lebensunterhalt und denjenigen ihrer Beschäftigten sorgen.
Neue Zielgruppen durch soziale Medien erreichen
Viele Kommunen berichteten bei der Konferenz von ihren Erfahrungen und der Integrationsarbeit im Bereich Social Media. Zielgruppen von Eingewanderten lassen sich auf diesem Wege direkt und schnell erreichen. Der praxisnahe Austausch lieferte neue Erkenntnisse und Denkanstöße.
Weitere Themenschwerpunkte waren die Deutsche Einheit aus der Perspektive von Zugewanderten, die Vielfalt im öffentlichen Dienst, die Integrationsarbeit in ländlichen Räumen sowie Erfahrungen mit der Einbürgerungspraxis.
„Vielfalt: Herausforderung und Chance für unser Land“ (2019 in Ulm)

Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg, Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, und Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm
Foto: Integrationsbeauftragte /Jan Potente
Auf Einladung von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, tagte am 20. und 21. Mai 2019 in Ulm die Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen. Unter dem Titel „Vielfalt: Herausforderung und Chance für unser Land“ beraten die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über integrationspolitische Fragen und Lösungsansätze in Kommunen und Bundesländern.
„Integration ist eine Investition“
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz betonte zu Beginn der Konferenz: „Integration ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Damit Integration gelingt, müssen wir Menschen, die zu uns kommen, Sprache und Werte von Anfang an vermitteln. Dazu gehört der Zugang zu guten Sprach- und Integrationskursen, zugleich müssen wir die Arbeitsmarktintegration weiter vorantreiben. Mit dem Ausländerbeschäftigungsförderungsgesetz und der Beschäftigungsduldung sind wir auf dem richtigen Weg.
Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass besonders Frauen mit Einwanderungsgeschichte noch besser beruflich und gesellschaftlich Fuß fassen können. Denn Frauen sind wichtige Motoren der Integration für die ganze Familie. Um alle diese Punkte wird es heute und morgen auf der Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten gehen – denn Integration findet vor Ort statt. Ich freue mich auf den Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus den Kommunen und Ländern.“
Praxisbeispiele für gelingende Alltagsintegration
Im Zentrum der Konferenz stehen praktische Fragen wie die Arbeitsmarktintegration speziell von Frauen mit Einwanderungsgeschichte und die Arbeitsbedingungen von EU-Bürgerinnen und –Bürgern, die in Fachforen diskutiert werden. Außerdem beschäftigen sich die insgesamt sechs Foren mit Praxisbeispielen für gelingende Alltagsintegration in den Kommunen, neuen zielgruppenorientierten Beteiligungsformaten und Möglichkeiten der Wertevermittlung in der Einwanderungsgesellschaft. Vorgestellt wird auch das NesT-Programm, ein neues Pilotprojekt unter Beteiligung der Zivilgesellschaft zur Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge.
Identität in der Einwanderungsgesellschaft
Zum Abschluss der Konferenz geht es unter dem Titel „#vonhier – Identität in der Einwanderungsgesellschaft“ um die Frage, wie kulturelle Diversität als Normalität sichtbar gemacht werden kann. Nach einer Keynote von Armin Nassehi, Soziologieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, diskutieren darüber mit ihm Ashok Sridharan, Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn und Vorsitzender der Fachkommission zu den Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit, Etelka Kobuß, Migrationsbeauftragte der Stadt Chemnitz und Gonca Türkeli-Dehnert, Geschäftsführerin der Deutschlandstiftung Integration.
Die Bundeskonferenz ist das größte Fachtreffen der Integrationsbeauftragten aus Bund, Ländern und Kommunen. Sie findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. 2019 richtet die Beauftragte der Bundesregierung die Bundeskonferenz gemeinsam mit dem Staatsministerium Baden-Württemberg, dem Ministerium für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg sowie der Stadt Ulm aus.
„Integration vor Ort“ (2018 in Kassel)

Diskussion auf der Bundeskonferenz 2018
Foto: Integrationsbeauftragte / Harry Soremski
Auf Einladung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, tagte am 27. und 28. August 2018 in Kassel die Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen. In diesem Jahr fand die Konferenz unter dem Titel „Integration vor Ort gestalten – Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken“ statt.
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz unterstrich in Kassel: „Es ist gut, dass sich Deutschland mit einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz dazu bekennt, ein Einwanderungsland zu sein. Umso wichtiger ist es, jetzt gemeinsam neue Impulse in der Integrationspolitik zu setzen. Wir müssen diejenigen stärken, die unser Land stark machen und dafür sorgen, dass alle Menschen in unserem Land ihre Potenziale voll einbringen können. Nötig ist, die Fachkräfteeinwanderung positiv zu gestalten, die Qualität der Integrationskurse nachhaltig zu verbessern und die Integration in Bildung und Arbeit weiter voranzutreiben. Integration findet vor Ort statt. Darum ist es gut, dass sich die Integrationsbeauftragten aus den Kommunen und Ländern mit mir austauschen konnten.“
Lebhafter Erfahrungsaustausch
Die Staatsministerin bilanzierte nach der zweitägigen Konferenz: „Es war ein lebhafter Erfahrungsaustausch und wir haben über viele gute Ansätze aus der Integrationsarbeit vor Ort diskutiert. Besonderes Interesse fanden Maßnahmen zur frühen Vermittlung unserer Werteordnung für Eingewanderte und Schutzsuchende, Projekte zur interkulturellen Öffnung der Behörden und Verwaltung und die Herausforderung von Integrationsangeboten im ländlichen Raum, etwa bei den Integrationskursen.
Die Bundeskonferenz in Kassel hat gezeigt, wie viele hervorragende und kreative Initiativen es für mehr Integration deutschlandweit gibt. Von Flensburg bis Füssen, von Aachen bis Angermünde: In ganz Deutschland arbeiten Integrationsbeauftragte daran, den Zusammenhalt und das Miteinander aller Menschen im Land, egal welcher Herkunft, zu stärken. Diesen Einsatz braucht unser Land, gerade in Zeiten, in denen Populisten und Hetzer von den Rändern bis in die Mitte der Gesellschaft hineindrängen wollen.“
Erster Konferenztag: „Integration vor Ort gestalten“
Am ersten Konferenztag fand vor allem in den Foren ein Austausch zu den Erfahrungen mit Integration vor Ort statt. Dabei ging es unter anderem um gelungene Beispiele für die Kommunikation von Zugewanderten und heimischer Bevölkerung sowie um die Vermittlung in Arbeit.
12:00 Uhr - Pressekonferenz
13:00 Uhr - Begrüßung durch
- Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration
- Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel
- Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
14:30 Uhr - „Aktuelle Stunde“ im Fishbowl-Format mit:
- Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
- Eva Kühne-Hörmann, Hessische Ministerin der Justiz
- Kai Klose, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung der Hessischen Landesregierung
- Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt
16:30 Uhr - Gemeinsamer Austausch in Foren
18:00 Uhr - Tagesabschluss durch Staatsministerin Annette Widmann-Mauz
Zweiter Konferenztag: „Gesellschaftliche Zusammenhalt stärken“
Am zweiten Konferenztag stand die Frage im Mittelpunkt, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt gelingt. Mehr Miteinander statt Nebeneinander in unserem Land ist das Ziel. Dazu gehört, dass alle, die hier leben, sich zugehörig, wertgeschätzt und sicher fühlen können.
08:30 Uhr - Beginn und Markt der Möglichkeiten
09:00 Uhr - Gemeinsamer Austausch in Foren
11:00 Uhr - Keynote und Plenumsdiskussion - „Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken“
- Serap Güler, Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
- Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan, Universität Duisburg-Essen, Direktor des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung
- Mariam Lau, Korrespondentin in der Hauptstadtredaktion, DIE ZEIT
13:00 Uhr - Abschlussstatement von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz