Ein Jahr Job-Turbo
Ein Jahr nach Start des Job-Turbo hat sich die Bundesregierung mit Geflüchteten und Migrantenorganisationen über Erfolge und weitere Herausforderungen für einen schnellen Start in den Arbeitsmarkt ausgetauscht.

Mit dem Job-Turbo wollen Bundesregierung und Arbeitsagentur schnell und nachhaltig Geflüchtete in Arbeit bringen
Foto: Bundesregierung/Hofmann
Im Oktober 2023 startete die Bundesagentur für Arbeit den Job-Turbo: Geflüchtete, die Bürgergeld beziehen, sollen nach Abschluss des Integrationskurses in Arbeit vermittelt werden – schnell und nachhaltig. Die Erfolge des Job-Turbos sind beachtlich: Seit Oktober haben ca. 200 000 der durch den Job-Turbo adressierten Geflüchteten eine Arbeit aufgenommen.
Bessere Vernetzung
Auch beraten die Jobcenter und Arbeitsagenturen die Geflüchteten engmaschiger und sorgen durch zahlreiche Veranstaltungen und Messen dafür, dass Arbeitgeber und Geflüchtete besser zusammengebracht werden.
Passgenauer Spracherwerb
Neben bestehenden Sprachkursen wurde ein neues Angebot zum passgenauen Spracherwerb am Arbeitsplatz eingeführt. Mit den „Job-Berufssprachkursen“ können genau die Sprachkenntnisse berufsbegleitend erlernt werden, die im Arbeitsalltag relevant sind. Sie helfen, einen Einstieg im Betrieb auch bei noch geringeren Deutschkenntnissen zum Erfolg zu führen. Außerdem werden Geflüchtete gezielter informiert – etwa über die sozialen Netzwerke oder Migrantenorganisationen.
Herausforderung Berufsanerkennung
Gleichzeitig gibt es Themen, an denen weiter gearbeitet werden muss. Etwa in Fragen der Berufsanerkennung, zur Weiterqualifizierung in Beschäftigung oder der Bekanntmachung von bereits existierenden Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Auch in Bezug auf die Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen gibt es noch einiges zu tun, denn einerseits sind viele noch nicht in Arbeit, andererseits verdienen diejenigen in Arbeit, deutlich weniger im Vergleich zu Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit.
Perspektiven für Geflüchtete
Die im Job-Turbo entwickelten Ansätze sollen daher weiterverfolgt werden. Wichtig ist, hier auch die Perspektiven der Geflüchteten direkt mit einzubeziehen. Staatsministerin Reem Alabali-Radovan hat daher zur Begleitung des Job-Turbos eine gemeinsame Runde mit Staatssekretärinnen und Staatssekretären der Bundesregierung, der Bundesagentur für Arbeit und Vertreter*innen von Migrantenorganisationen zusammengebracht.
Mehr Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen

Enge Zusammenarbeit beim Job-Turbo: Kooperationsvereinbarungen zwischen der Bundesagentur für Arbeit und Migrantenorganisationen
Foto: Integrationsbeauftragte/Tomaschko
Als gemeinsames Ergebnis der Zusammenarbeit von Integrationsbeauftragter, der Bundesagentur für Arbeit und Migrantenorganisationen wurde nun eine Kooperationsvereinbarungen zwischen der Bundesagentur für Arbeit und Migrantenorganisationen abgeschlossen. Ziel ist, die Migrantenorganisationen in Zukunft enger bei Fragen der Arbeitsmarktintegration einzubinden. Dies ist umso wichtiger, da die Arbeitskraft ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von enormer Bedeutung für den Arbeitsmarkt, die Sozialsysteme und das Steueraufkommen ist. Ohne die zunehmende Zahl der ausländischen Beschäftigten wären die Erwerbstätigen in Deutschland um 163.000 Personen zurückgegangen – und das innerhalb eines Jahres.